Geht das auch vegan?

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Heutzutage lassen sich mit etwas Kreativität sich (fast) alle leckeren Gerichte Veganisieren.

Von circa 20 Kilogramm in den 60er-Jahren auf 65 Kilogramm aktuell – die Rede ist von unserem jährlichen Pro-Kopf-Fleischkonsum in Österreich. Das sind 99 Millionen Tiere pro Jahr. So das Ergebnis einer Studie von Global2000. Weltweit landen wir damit auf Platz 15, in Europa sogar auf Platz 3 der größten Fleischkonsumenten.

Die Fleischindustrie ist der größte Klimasünder: In Summe erzeugt die Ernährung der Österreicher:innen rund 12,5 Millionen Tonnen CO2 und damit mehr als der Verkehr auf Österreichs Straßen, sagt die Studie von Global2000. Doch nicht nur das Fleisch selbst, auch tierische Erzeugnisse wie ein Glas Milch oder ein Hühnerei verbrauchen eine Menge CO2. Grund genug, öfter‘s auf tierische Produkte zu verzichten und zu den pflanzlichen Altenativen zu greifen. 

Tipps von den Profis

Und da wir selbst auch Anfänger sind, haben wir uns Tipps von zwei langjährigen Profis geholt: Die Schwestern Susanna Paller und Cecilia Pavmöller leiten zwei vegane Lokale und 12 vegane Eisshops in Wien. Ihr erster Tipp: Zum Beispiel einfach einmal im Internet nach „Veganer Eiersatz“ suchen – dort kommen tolle Übersichten, welches Produkt sich für welchen Einsatzzweck eignet. Dasselbe funktioniert natürlich auch für Milch, Käse und viele andere tierische Produkte. 

Tofu, Kala Namak und Aquafaba

Je nach Gericht und gewünschtem Effekt gibt es verschiedene Möglichkeiten Eier zu ersetzen. Für ein veganes Rührei eignet sich Tofu gewürzt mit Kurkuma oder Kala Namak – einem speziellen Salz, das nach Ei schmeckt. Beim Backen kann man etwa Bananen oder Chiasamen verwenden. „Ich nehm‘ meist einen Esslöffel Sojamehl und vermische das mit drei Esslöffel Sojamilch – das wirkt dann wie ein Ei beim Backen,“ sagt Susanna Paller. Und sie fügt hinzu: „Es gibt nichts, das nicht machbar wäre: Man kann sogar Meringue machen mit Aquafaba. Das ist die Flüssigkeit in den Kichererbsendosen, wenn man die aufschlägt, verhält sie sich wie Eiweiß.“ 

Wie sieht es mit Nahrungsergänzungsmitteln aus?

„Ich hab‘ noch nie irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel zu mir genommen. Ich glaube, man kann sich schlecht vegan ernähren, man kann sich schlecht als Vegetarier ernähren und man kann sich schlecht als Fleischesser ernähren. Man muss halt schauen, dass man reichhaltig isst“, sagt Cecilia Pavmöller. Wie bei allen Ernährungsformen auch, müsse man einfach auf genügend Vitamine, Ballaststoffe, Proteine, gesunde Kohlenhydrate und Co. achten. Die Mischung macht‘s! „Man darf einfach auch keine Angst davor haben, weil es etwas Neues ist. Ernährung ist etwas super Traditionelles. Die meisten Menschen essen das, was uns unsere Eltern beigebracht haben“ ergänzt Susanna.

Von Laura Brunner