„Wir brauchen ein krisenfestes, sauberes und leistbares Energiesystem“

gettyimages
Mit knapp 300 Millionen Euro treibt der Klima- und Energiefonds die CO2-Neutralität in Österreich nachhaltig voran.

Es ist höchste Zeit. Denn gefühlt war das Bedürfnis in Österreich und Europa nie größer, die Energiewende voranzutreiben. Sei es, um in Zukunft krisenfester und unabhängig(er) von Importen zu sein. Oder, um dem Klimawandel noch bestimmter den Kampf anzusagen und die näher rückenden Klimaziele zu erfüllen. Eine maßgebliche Stellschraube hierfür: der Klima- und Energiefonds.

Von nichts geringerem als einer „Jahrhundertaufgabe“ sprechen die Expert:innen des Klima- und Energiefonds. Um den Klimawandel einzudämmen soll und muss Österreich bis 2040 klimaneutral werden. Neben der Klimakrise, rückt durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zuletzt insbesondere auch die Energiedebatte verstärkt in den Fokus. „Die letzten Wochen haben uns in ganz Europa dramatisch vor Augen geführt: Wir brauchen ein krisenfestes, sauberes und leistbares Energiesystem, das unabhängig von Importen ist“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Eine konsequente Energiewende sei dringlicher denn je. „Nur sie bringt uns Unabhängigkeit und Zukunft.“

Knapp 300 Millionen Euro sind daher im neuen Förderjahr fest eingeplant, etwa für den Ausbau erneuerbarer Energien, den Umbau des Energie- und Mobilitätssystems sowie für Projekte, die die heimische Wirtschaft auf ihrem Weg in die Klimaneutralität unterstützen. Die Idee verfolgt das erklärte Ziel, Mehrinvestitionen zu erzeugen. „Jeder Förder-Euro des Klimafonds löst sechs Euro an privaten Geldern oder Investitionen von Unternehmen für den Klimaschutz aus“, so Gewessler. Klimaschutz sei somit ein Jobmotor und sichere den Standort Österreich. Wie genau funktioniert das?

Der Klima- und Energiefonds 2022 im Check

#1 Fast die Hälfte (140 Millionen Euro) des Rekordbudgets fließt in Programme und Initiativen zum Thema Mobilität. 

#2 Mit weiteren jeweils 40 Millionen Euro für den Ausbau Erneuerbarer Energien und für Innovationsprogramme, erreichen die Subventionen ein breites Spektrum an Förderbewerber:innen – aus der Wirtschaft und Wissenschaft sowie aus Städten und Regionen.

#3 Seit der Gründung 2007 wurden so bis heute mehr als 200.000 Förderprojekte umgesetzt. „Die Innovationskraft heimischer Betriebe ist anhaltend hoch und die Investitionen in klimaschonende Technologien ungebrochen“, erklärt Theresia Vogel, eine der beiden Geschäftsführer:innen des Klima- und Energiefonds.

#4 Vorrangig geht es dabei um Innovationen, die nicht nur vielversprechend, sondern auch zügig umsetzbar sind. Diese werden in Modellen umgesetzt, sodass sie schnell in ganz Österreich und sogar auf dem internationalen Markt Anwendung finden.

#5 Auch Privatpersonen profitieren: „Wir fördern den Ausbau innovativer Photovoltaikanlagen, große Solarthermieanlagen, die Gemeinden mit saubererer Wärme versorgen können und die Gründung von Energiegemeinschaften treiben wir gemeinsam mit den Bundesländern voran“, so Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Man wolle all jene unterstützen, die selbst aktiv werden wollen, um rasch Wirkung zu erzielen.

Von David Bauer