Gaming auf dem Vormarsch 

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Dass Gaming schon lange kein Randthema mehr in Österreich ist, zeigt eine aktuelle Studie des ÖVUS. 

In Österreich ist Gaming weder ein reines Männer- noch Jugendhobby. Im Gegenteil: Sieben von zehn Österreicher:innen spielen regelmäßig Videospiele. Und das sogar unabhängig von Alter oder Geschlecht. Grund genug, sich diesen Trend etwas genauer anzusehen.

Die neue Studie „Gaming in Austria 2021“ des Österreichischen Verbandes für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) zum Videospielverhalten in Österreich beleuchtet deutlich, dass Gaming mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. 5,3 Millionen Österreicher:innen können sich laut aktueller Studie selbst Gamer:innen nennen. Mit 52 Prozent Männern und 48 Prozent Frauen ist das Geschlechterverhältnis der Spielenden sehr ausgeglichen. Das Klischee des reinen Männerhobbys widerlegt die Studie somit klar. 

(K)ein Generationenthema

Auch das Alter der Spieler:innen mag auf den ersten Blick überraschen: Das Durchschnittsalter der Gamer:innen beträgt zwar 36 Jahre, die nominell größte Gruppe sind allerdings die Spielenden über 50. Diese Gruppe ist im Vergleich zur letzten Studie beträchtlich gewachsen. Waren es 2019 noch eine Million Spieler:innen im Alter von 50+, sind es 2021 sogar schon 1,3 Millionen. Die Studie unterstreicht einmal mehr, dass Gaming eine Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt ist und es beinahe keine Restriktionen mehr gibt, was das Nutzungsalter betrifft.

Smartphone auf dem Vormarsch

Wie auch in den vergangenen Studienjahren ist die meist genutzte Gaming-Device das Smartphone: 43 Prozent der spielenden Österreicher:innen tun dies auf ihrem Smartphone. Mit einem Anteil von 28 Prozent holen aber die Konsolen stark auf und steigen in ihrer Beliebtheit sogar um fast ein Drittel im Vergleich zum Jahr 2019. Auf dem dritten Platz landet der PC. Bei den genutzten Geräten zeigt die Studie allerdings sehr wohl einen Altersunterschied auf. Bei den unter 40-Jährigen verliert das Smartphone an Popularität, bei den über 40-Jährigen geht der Trend in die entgegengesetzte Richtung.

Positiver Einfluss von Gaming

Die durchschnittliche Spieldauer ist im Vergleichszeitraum erneut gestiegen – von 11,5 auf 12,9 Stunden pro Woche. Das erklären sich die Studieninitiator:innen nicht nur durch einen generellen Aufwärtstrend. 45 Prozent der Befragten gaben an, durch die Corona-Pandemie mehr Zeit für Videospiele aufwenden zu können. Dabei sehen sie das Gaming als willkommene Ablenkung vom herausfordernden Alltag und als eine Verbesserung der eigenen psychischen Befindlichkeit. Entgegen einem allgemeinen Vorurteil haben Videospiele also nicht nur mehr Unterhaltungswert, sondern leisten einen positiven Beitrag zum Wohlbefinden der Spielenden. 

Von Melanie Kashofer