Wer könnte bessere Insidertipps für Wien geben als zwei waschechte Profis? Das Geschwisterpaar Sebastian und Gabi Knöbl ist mit ihrer Firma „Rebel Tours Vienna“ als Tour Guides in Österreichs Hauptstadt unterwegs. Wiener Schmäh trifft lateinamerikanische Leidenschaft – spätestens bei ihren Tipps lassen sich die brasilianischen Wurzeln der beiden nicht mehr leugnen.
Die Idee zu „Rebel Tours“ kam Gabi Knöbl während ihres Auslandssemesters. Im Rahmen ihres Tourismusstudiums hat sie sechs Monate lang bei „We hate Tourism Tours“ in Lissabon gejobbt. „Nicht nur deren Konzept, sondern auch die Menschen, die hinter diesem Projekt stehen und die Art und Weise, wie sie arbeiten, haben mich vom ersten Tag an inspiriert,“ schwelgt sie in Erinnerungen. Als ihr Bruder zu Besuch kam, entstand so schnell die Idee „etwas Ähnliches, auf unsere eigene Art und Weise auch in Wien“ anzubieten. Gesagt, getan. Gabi hat ihr Studium abgeschlossen, Sebastian seinen Job als PR Manager bei PULS 4 an den Nagel gehängt und das Projekt Rebel Tours Vienna konnte starten.
Was hat es mit dem Namen „Rebel Tours“ auf sich?
Gabi Knöbl: Der Name soll auf eine gewisse Art unsere Herangehensweise an das ganze Projekt widerspiegeln. Das Besondere an unseren Führungen ist, dass wir von Anfang an versucht haben, unseren persönlichen Background einfließen zu lassen und die Touren so zu gestalten, wie wir sie selber gerne erleben würden.
Sebastian Knöbl: Darüber hinaus haben wir auch versucht, gänzlich neue Ansätze und Touren zu kreieren, die es in der Form in Wien noch nicht gibt wie zum Beispiel eine Vienna meets Brazil-Food-Tour oder den History Run.
Wie können wir uns das vorstellen?
Gabi Knöbl: Konkret bedeutet das, dass wir zum Beispiel unsere österreichisch/brasilianische Geschichte hervorheben und gleichzeitig viel Wert auf qualitativ hochwertige Führungen legen, die aber keine Universitätsvorlesungen voller Jahreszahlen sein sollen, sondern sich auf die wirklich interessanten Fakten konzentrieren. Und sie sollen auch eine große Portion an Geschichten, Kuriositäten und Schmäh beinhalten.
Sebastian Knöbl: Eines der wichtigsten Themen ist darüber hinaus auch der Umgang mit unseren Gästen – wir wollen ihnen auf einer persönlichen Ebene begegnen, sie kennenlernen, mehr voneinander erfahren und die Leute gleichzeitig mit unserer österreichisch/brasilianischen Energie anstecken. Damit das funktioniert, haben wir eine maximale Gruppengröße von 15 Personen pro Tour festgelegt. Was wir unbedingt vermeiden wollen, ist das typische Bild des Tourguides, der mit einem Schirm vorausgeht und eine Meute von 40 Personen hinter sich herlaufen hat. Die Leute sollen sich einfach wohl und geschätzt fühlen – als wären sie mit einer Gruppe von guten Freunden unterwegs.
Gabi Knöbl: Zusammengefasst hat man auf den ersten Blick vielleicht die Vorstellung, dass sich der Name „Rebel Tours Vienna“ ein wenig bedrohlich anhört – in Wahrheit soll er einfach zeigen, dass wir den Mut haben, die Dinge auf unsere Art und Weise zu machen, unsere Persönlichkeit einfließen zu lassen und eine junge und frische Alternative am Tour Guide Markt zu sein.
Wie arbeitet es sich als Geschwisterpaar gemeinsam? Seid ihr eher harmonisch oder fliegen auch mal die Fetzen?
Sebastian Knöbl: Man kann wirklich sagen, dass alles sehr harmonisch abläuft. Wir besprechen alles und treffen dann gemeinsame Entscheidungen. Glücklicherweise sind wir auf verschiedensten Ebenen ziemlich ähnlich gestrickt und haben dieselben Vorstellungen, in welche Richtung sich unsere Tour Company entwickeln soll.
Gabi Knöbl: Anders würde es auch gar nicht funktionieren. Außerdem haben wir uns auch vor Rebel Tours Vienna immer schon sehr gut verstanden. Das war sicher auch einer der wichtigsten Gründe, warum wir uns entschieden haben dieses Projekt zu starten.
Wo geht man in Wien hin, um_
_zu feiern? Wir sind bei jeder Gelegenheit im „Fania“ anzutreffen – eine geniale Bar mit Live-Musik aus Lateinamerika von Samba, Forró, Salsa bis Bachata. Außerdem gibt es super Cocktails und es ist ein echter Treffpunkt für die Südamerikanische Community in Wien.
_sehen und gesehen zu werden? „Hannelore” – eine Cocktail Bar im ersten Bezirk mit Clubatmosphäre und riesigem Baum im Zentrum als Blickfang.
_zu entspannen? Ein gemütliches Picknick auf der Schafbergwiese ist perfekt, um ein wenig abzuschalten und einen schönen Ausblick auf Wien zu genießen.
_auf einen Erfolg anzustoßen? Um einen Erfolg zu feiern, können wir das „ZAZATAM“ sehr empfehlen. Ausgefallene Essenskreationen und Drinks in coolem und einzigartigem Ambiente.
_Sport zu treiben? Als Möglichkeit, sich in der Stadt fit zu halten, ist das wöchentliche „Praterpumpen“ mit Fitness Coach Devin Ahamer perfekt geeignet. Im wunderschönen Ambiente des Wiener Praters gibt es wöchentliche Outdoor-Trainings mit coolen Leuten und einer extrem freundschaftlichen Atmosphäre. Wer Sport und Geschichte verbinden möchte, ist beim „History Run“ von Rebel Tours Vienna natürlich auch sehr gut aufgehoben.
_ein schönes Insta-Bild zu schießen? Das Palmenhaus in Schönbrunn ist der perfekte Ort für coole Insta-Bilder. Von außen die atemberaubende Architektur im Stil der Jahrhundertwende und innen eine Fauna und Flora, die an einen tropischen Regenwald erinnert.
_zu frühstücken? Das „Chez Bernard“ in der Dachkuppel des neuen Hotel-Motto auf der Mariahilferstraße. Hier fühlt man sich in das magische Paris der 20er Jahre zurückversetzt und das Frühstück ist wunderbar.
_einen köstlichen Business-Lunch zu genießen? „Kias Kitchen“ in der Gumpendorferstraße, exzellentes brasilianisches Lokal - bis zur kleinsten Zutat wird hier alles frisch und hausgemacht zubereitet. Ideale Location für den klassischen Business Lunch oder ein wunderbares Abendessen.
_vegetarisch oder vegan zu essen? Hier würden wir zwei Adressen empfehlen – 1. „Secret Garden“ im 6. Bezirk inklusive wunderschönem versteckten Gastgarten und für Pizzaliebhaber die beste vegane Pizza der Stadt in Wien bei „Pizzis and Cream“ im 7. Bezirk.
_etwas Verrücktes zu machen? Eisbaden an der unteren alten Donau – im Sommer einer der beliebtesten Badeorte für junge Leute und im Winter perfekt für eine verrückte Aktion. Für all jene, die es ein wenig heißer mögen, können wir einen originalen brasilianischen Instrumente-Workshop im neuen brasilianischen Hotel „Rioca“ empfehlen.
_einen Touristen zu beeindrucken? Die wunderbaren Innenhöfe, Durchhäuser und versteckten Gassln im ersten Bezirk sind wirklich etwas ganz Besonderes. Aber auch die Weingärten mit den wunderbaren Heurigen sind einzigartig schön – unser Favourite ist hier der „Wieninger am Nussberg“.
Von Laura Brunner