MOMotto mit Christian von Fintel – Basketball-Profi sorgt mit eigenem Kaffee für den nötigen Koffeinkick

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Der Welser Basketballer Christian von Fintel röstet seinen eigenen Kaffee, machte dafür sogar eine Ausbildung in Florenz.

Wenn er nicht gerade Körbe für die Welser Basketballer wirft, dreht sich bei Christian von Fintel alles um die Bohne. Und zwar um die Kaffeebohne. Der Basketballer (31) röstet nämlich zusammen mit einem Freund seinen eigenen Kaffee.

Rund eine Stunde vor den Heimspielen der Welser Flyers steht der Großteil der Basketballprofis noch einmal in der Schlange. Der Grund: Sie alle warten vor der Espresso-Maschine auf den nötigen Koffeinkick vor der Partie. Hinter der Maschine verteilt Teamkollege Christian von Fintel (31) die Tassen. Der gebürtige Deutsche röstet seit einem Jahr seinen eigenen „Athleten“-Kaffee und seine Mitspieler schwören darauf. Im Interview verrät er uns, wie es dazu kam.

Christian, seit einem Jahr bist du nicht nur Basketballprofi sondern auch Geschäftsmann, verkaufst deinen eigenen Athleten-Kaffee. Wie bist du zu dem doch eher ungewöhnlichen zweiten Standbein gekommen?

Christian von Fintel: Ich bin seit 14 Jahren Profi und habe in meiner Laufbahn viele Spieler beobachtet, die sich vor den Partien noch schnell einen Espresso genehmigen. Ich selbst trinke auch gerne Kaffee und deshalb ist die Idee entstanden, einen hochwertigen Spezialitätenkaffee herzustellen.

Seit wann kann man deinen Athleten-Kaffee kaufen?

Christian von Fintel: Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir mit dem Verkauf begonnen. Ich habe das Projekt mit meinem Freund Lukas Robert aus Stuttgart ins Leben gerufen. Dort werden die Bohnen auch geröstet und verpackt. In 250 Gramm Packungen wird der Kaffee dann verschickt. Eine Packung kostet zwölf Euro. Fußballer aus der deutschen Bundesliga und Handball-Nationalspieler zählen schon zu unseren Kunden. Aber es kaufen nicht nur Sportler meinen Kaffee.

Wie lange hat es gedauert, die perfekten Bohnen zu finden?

Christian von Fintel: Das hat tatsächlich etwas länger gedauert. Wir haben bestimmt über 100 Sorten genau analysiert und probiert. Letztlich haben wir uns für eine Farm in Costa Rica entschieden. Der Kaffee wird im Hochland angebaut, hat einen höheren Säuregehalt und eine angenehme Süße. Er kommt von der Aquiares Estate Farm in Turrialba. Die Sorte der Arabica Bohnen ist Marsellesa und Red Obatá. In Costa Rica vor Ort war ich leider nicht. Wir hatten aber über Zoom Kontakt zu den Farmern.

Was unterscheidet den Athletenkaffee von einem normalen Kaffee?

Christian von Fintel: Der Athletenkaffee ist der einzige Kaffee weltweit, der durch Labortests und einfache Handbrühmethoden dem Konsumenten einen genauen Koffeingehalt mit an die Hand gibt. So kann jeder seinen genauen Koffeinbedarf berechnen. Wir haben lange gesucht bis wir einen Kaffee gefunden haben, bei dem dieser Wert aber auch der Geschmack und die Qualität unseren Ansprüchen gerecht werden.

Wie viele Tassen Kaffee trinkst du selbst am Tag?

Christian von Fintel: Mindestens vier Tassen sind es bei mir schon täglich. Ich bin seit der Jugend ein riesiger Kaffee-Fan und beschäftige mich intensiv mit der Rösterei und generell mit diesem Produkt.

Du hast sogar eine Ausbildung gemacht!

Christian von Fintel: Das ist richtig. Ich bin dafür 2017 sogar extra nach Florenz gegangen. Ich wollte das Handwerk unbedingt in Italien erlernen. Für mich ist dieses Land die Wurzel des Kaffeetrinkens. Dort habe ich dann zwei Monate lang fast täglich einen Crash-Kurs gemacht und danach meine Prüfungen absolviert. Zudem habe ich mich mit Online-Kursen zu den Themen Rösterei und der richtigen Zubereitung weitergebildet und dafür auch Zertifikate abgelegt. Ich bin jetzt ausgebildeter Barista.

Damit ist dein Weg nach der sportlichen Karriere schon vorprogrammiert, oder?

Christian von Fintel: Das kann man wohl so sagen. Ein eigenes Kaffeehaus wäre ein großer Traum von mir. Aber das ist Zukunftsmusik. Jetzt konzentriere ich mich auf das Basketballspielen und die zweite Sorte meines Athletenkaffees, die im Sommer auf den Markt kommen soll.   

Wortgewandt_

Mein Morgenritual, um in den Tag zu starten_Das ist bei mir natürlich eine Tasse Kaffee. Wie soll es auch anders sein.

Motivierend sind für mich_Meine Familie - ich verbringe sehr viel Zeit mit meiner Frau und meinen zwei Kindern. 

Schlechte Laune vertreibe ich so_Mit Körbe werfen beim Basketball und hartem Training.

Ein Rat, der mich wirklich weitergebracht hat_Dass man sich nie unterschätzen lassen darf.

Energie und Kraft tanke ich mit_Zeit in der Natur mit meiner Familie. Wir genießen es sehr in Wels und sind so oft es geht draußen unterwegs.

Von Michael Prieschl