„Fechten ist wie Schach, nur mit höherem Puls“ MOMotto mit Josef Mahringer.

(c) Laimer
Schon früh entdeckte Josef Mahringer seine Leidenschaft für den Fechtsport. Heute spielt er international in der Top-Liga.

Die Leidenschaft für den Fechtsport hat Josef Mahringer aus Walding nahe Linz früh entdeckt. Jetzt trainiert das 24-jährige Sporttalent im ungarischen Székesfehérvár für Welt- und Europameisterschaften.

Bereits mit sechs Jahren entdeckte er über ein Schnuppertraining seine Leidenschaft für den Fechtsport, dem Mahringer derzeit alles unterordnet. Seine Turniere ficht er für die Linzer Fecht-Union, mit 22 zog er nach Ungarn, wo er eine Weiterentwicklungsmöglichkeit sah. Jetzt trainiert er täglich drei bis vier Stunden in einer Gruppe von bis zu 20 Profifechter:innen. Das Spannende am Fechten? „Die Duellsituation, außerdem die mentale Herausforderung. Fechten ist wie Schach, nur mit höherem Puls.“ Zu dem Sport gehören auch eine große Portion Strategie, genauso wie Disziplin und regelmäßiges Training, erklärt das Fecht-Ass. 

Homebase in Linz

Trotz seines Wohnortes in Ungarn zieht es Mahringer regelmäßig nach Linz und Walding, wo er auch seine Familie und sein engstes Team hat. Wichtiger Mentor ist sein Vater, der für Organisatorisches zuständig ist, aber auch sein Fitnesstrainer und sein Masseur. „Ein gutes Team um sich zu haben, gibt enorm Kraft“, so Mahringer. Neben dem Fechten sucht er Ausgleich in der Natur oder auf dem Motorrad und betreibt das Fernstudium Business and Management an der KMU Linz.

Olympia 2024 als langfristiges Ziel?

Die Corona-Pandemie ließ im letzten Jahr viele Turniere ausfallen, die Zeit nutzte er zum Training. Als nächstes steht Mitte Jänner der „Weiße Bär von Berlin“ an, ein großes Fechtturnier als Aufbau für den Weltcup Ende Jänner in Doha, Katar. Ob die olympischen Sommerspiele 2024 in Paris ein

langfristiges Ziel sind? „Die Olympia-Qualifikation ist unglaublich schwierig“, so Mahringer. Eine solche sei nur über den Mannschaftsbewerb, die Weltrangliste und ein Zonen-Ausscheidungsturnier möglich – alle drei eine große Hürde. Er hat eher die jährlich stattfindenden Weltmeisterschaften und Europameisterschaften als Ziele vor Augen. Olympia 2024 ist im Terminkalender aber natürlich eingetragen.

Ein prägendes Ereignis war für den Mühlviertler das Qualifikationsturnier für die olympischen Spiele von Rio 2016 in Prag. Er hatte ursprünglich gar nicht damit gerechnet, daran teilzunehmen. Gerade einmal um zwei Punkte scheiterte er dann bei einem Endstand von 15 zu 13 am Olympia-Ticket –

Mahringer sieht es rückblickend sportlich: „Vor allem im Nachhinein hat es natürlich geschmerzt, so knapp das Ticket zu verpassen – es hat mir aber gezeigt, dass ich weltweit im Top-Bereich mitspiele, was eine tolle Erkenntnis war.“ Man wird von dem jungen Fechttalent wohl noch einiges hören.  

# Wortgewand(t) mit Josef Mahringer

Mein Tag beginnt um_7:30 Uhr.

In den Tag starte ich_mit einem ausgiebigen Frühstück.

Wenn ich nicht Sportler geworden wäre_hätte mich ein anderer kreativer Beruf gereizt, die Hubschrauberausbildung des Bundesheeres habe ich mir außerdem noch vorgenommen.

Das treibt mich an_der Wille, erfolgreich zu sein.

Wichtige Werte sind für mich_Fairness auf und abseits der Fechtbahn sowie Pünktlichkeit.

Energie tanke ich_wenn ich mit dem Motorrad im schönen Mühlviertel unterwegs bin.

Ein Motto, das mich begleitet_den eigenen Weg gehen – auch wenn er auf den ersten Blick unlogisch oder schwieriger als üblich erscheint.

Von Mario Hofer