Wie funktioniert soziale Innovation?

gettyimages
Bei sozialer Innovation geht es darum, neue Ideen, Modelle, Maßnahmen und Prozesse zu entwicklen, die einen Beitrag zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen leisten können.

„Innovation“ ist das magische Wort unserer Zeit. Alles soll neu werden, anders. Und das möglichst rasch. Im Zentrum liegt dabei meist die Technik. Anders ist das bei sozialen Innovationen. Hier geht es darum, neue Ideen, Modelle, Maßnahmen und Prozesse zu entwickeln, die einen Beitrag zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen leisten können. Wir stellen euch 5 Projekte vor. 

5 Beispiele sozialer Innovation

#1 Dorfgestalten am bunten Sofa

Die „Dorfgestalten am bunten Sofa“ in der oberösterreichischen Marktgemeinde Pram und des Kulturvereins Furthmühle sind ein Dorf-Dialog-Forum, das mit einem wandernden Sofa die Dorfbevölkerung dazu einlädt, zu diskutieren und dörfliches Zusammenleben zu gestalten. Am bunten Sofa werden Ideen, Projekte und Initiativen – von sogenannten Dorfgestalten – für die Dörfer präsentiert. Denn zivilgesellschaftliches Engagement findet auch am Land, in den Dörfern statt. Und dieses ländliche Engagement benötigt Bühnen, in den Dörfern, für die Dörfer.

#2 Freitags in Essling – Der Club

Essling ist ein Club in Wien, in dem sich die Menschen kennen (lernen) und gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Der Club lädt ein, sich bei verschiedenen Aktivitäten regelmäßig zu treffen: beim Boule-Spielen, beim gemeinsamen Tanzen, Singen und Schreiben, beim Generationentheater, beim Yoga auf der Wiese oder beim Beachvolleyballspielen in der Raphael-Donner-Allee. Die Angebote sind alle kostenfrei, Material wie Boulekugeln, Tischtennisschläger,… wird zur Verfügung gestellt. Der monatliche Grätzltreff soll den Esslinger:innen helfen, die Nachbarschaftshilfe zu organisieren und weitere gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln. 

#3 Kost-nix-Wagen

Mit dem Kost-nix-Wagen von Otelo Freistadt wird eine mobile Räumlichkeit, ein adaptierter Bauwagen, für das Geben und Nehmen von Gütern geschaffen. Aufgestellt wird er an verschiedenen öffentlichen Plätzen im oberösterreichischen Bezirk Freistadt. Der Kost-nix-Wagen ist ein offener Raum, den die Gesellschaft für den Austausch von Kleidung, Schuhe, Bücher, Geschirr und kleinen funktionierenden Elektrogeräten nutzen kann. Privatpersonen können ohne jegliche Gegenleistung Dinge, die sie gebrauchen können, mitnehmen. Sie können auch Dinge abgeben und anderen Menschen kostenfrei zur Verfügung stellen.

#4 YEP – Stimme der Jugend

YEP steht für Youth Empowerment & Participation, genau das ist auch Programm. Eine starke Zivilgesellschaft ist heute wichtiger als je zuvor - je mehr Menschen mitmachen, desto stärker sind wir. Damit Jugendliche zu aktiven, mündigen Bürger:innen werden, muss man ihre Stimme aber auch ernst nehmen, denn Demokratie und Teilhabe sind Prozesse, die man nur lernen kann, wenn man sie erlebt. YEP setzt sich mit Jugendlichen für Jugendliche ein. Für mehr Mitsprache und wahre Mitbestimmung in der Gesellschaft. Für YEP steht das Sichtbarmachen von Potentialen und Talenten von jungen Menschen im Vordergrund. Jugendliche werden dabei begleitet, sich in den gesellschaftlichen Dialog einzubringen, ihre eigenen Ideen und Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Die Projektbegleitung findet über Coaching und Workshops statt, die sich Jugendliche ganz nach dem “Create your own education!” Prinzip selbst zusammenstellen können.

#5 Herzschlag – Wiederbelebung für Österreich

Leben retten kann jeder – nichts tun ist der einzige Fehler! Der Verein Sinus, gegründet von Linzer Medizinstudierenden, hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst vielen Menschen mitzugeben, wie wichtig die Rolle des Ersthelfers ist. Die Student:innen wollen Menschen kostenlos die Möglichkeit bieten, sich über die richtigen Schritte zu informieren und an Puppen für den Ernstfall zu trainieren.

Von Daniela Ullrich