Ins Ländle schauen. Mit Bloggerin „Die Gsibergerin“.

(c) Die Gsibergerin
Johanna Helbock vulgo Die Gsibergerin

Johanna Helbock bloggt als „Die Gsibergerin“, wo sie die schönsten Plätze Vorarlbergs vorstellt, Tipps für den besten Brunch und das köstlichste Frühstück parat hält. Uns hat sie nicht nur diese verraten, sondern auch gesagt, dass „das restliche Österreich“ vermutlich ein schiefes Bild von den Gsibergern hat. Wir rücken dieses hiermit gerade.

Du hast acht Jahre lang in Wien gelebt und bist wieder zurück ins Ländle. Warum? Und, vermisst du die Bundeshauptstadt ab und zu?

Johanna Helbock_Ich habe immer geplant, wieder zurück ins Ländle zu ziehen. Ich bin halt einfach doch kein richtiger Stadtmensch. Aber die Studentenzeit in Wien war richtig toll. Ich fahre immer noch mindestens einmal im Jahr nach Wien, um meine Freunde zu besuchen. Die schönen, alten Wiener Cafés vermisse ich auch sehr.

Ist irgendwas – Achtung! Klischee – „typisch Wienerisches“ an dir hängen geblieben?

Johanna Helbock_Die Wiener Gemütlichkeit habe ich mir auf alle Fälle mitgenommen. Und ich verpasse jetzt auch ab und zu mal den Bus. In Wien kommt andauernd eine Straßenbahn, da ist es nicht schlimm, wenn man knapp aus dem Haus geht. Das muss ich mir endlich wieder abgewöhnen.

Was können Wiener von Vorarlbergern lernen?

Johanna Helbock_Wie man richtig gute Käsknöpfle macht.

Und umgekehrt?

Johanna Helbock_Dass es nicht nur eine Art von Kaffee gibt. In Wien gibt es gefühlt tausend verschiedene Kaffeevariationen, von der Melange bis zum Fiaker.

Was muss man in Bregenz unbedingt gesehen haben?

Johanna Helbock_Vor allem im Sommer ist Bregenz einfach wunderschön. Gemütlich an der Seepromenade entlang spazieren, dazu ein gutes Eis essen und dann vielleicht noch einen Cocktail direkt am Wasser genießen.

Was möchtest du unbedingt mal in Vorarlberg machen, hast du aber noch nie gemacht?

Johanna Helbock_Es gibt bei uns so viele tolle Wanderrouten. Ich trainiere aber noch an meiner Kondition. Wenn die etwas besser ist, dann würde ich gerne mal eine schöne Hüttenwanderung mit Übernachtung machen.

„Die Gsiberger“ und ihre Sprache sind für den Rest von Österreich oft schwer verständlich. Welche Ausdrücke sollte man unbedingt kennen?

Johanna Helbock_„Tuscha“ klingt wie duschen, bedeutet aber tauschen. Wenn jemand mit dir tuscha will, dann möchte er also zum Beispiel das Essen tauschen und nicht mit dir duschen gehen. Mit dem Wort „Häs“ meinen wir „Kleidung“.

Nenne drei gute Gründe für einen Urlaub in Vorarlberg.

Johanna Helbock_Wir haben die schönsten Berge, die freundlichsten Menschen und das beste Essen – vor allem die Käsknöpfle sind ein Muss im Ländle.

Was ist das Überraschendste an Vorarlberg für den Rest von Österreich?

Johanna Helbock_Dass wir eigentlich viel städtischer sind, als unser Ruf. Dadurch, dass so viele Menschen im Rheintal wohnen, ist das Gebiet schon ein richtiger Ballungsraum mit vielen Zentren geworden, an denen es viel zu entdecken gibt. Trotzdem grüßt man eigentlich jeden. Das finde ich toll.

Wo geht man in Bregenz hin um_

_zu entspannen? Bregenz liegt direkt am Bodensee. Was gibt es Schöneres, als nach einem langen Arbeitstag noch eine Runde im See schwimmen zu gehen? Für mich ist das die beste Entspannung.

_auf einen Erfolg anzustoßen?  Zum „Pier 69“. Das Restaurant ist direkt an der Seepromenade, neben dem größten Schiff, der Sonnenkönigin. An einem schönen Tag kann man die ganze Hafen-Atmosphäre aufsaugen, auf coolen Sesseln sitzen und dazu ein kühles Getränk trinken.

_Sport zu treiben? Eine wunderbare Tour ist die Wanderung auf den Pfänder. Der Aufstieg dauert rund eine Stunde und lohnt sich auf jeden Fall. Der Ausblick von oben ist gigantisch. Man sieht den wunderschönen Bodensee, die Schweiz, Deutschland und natürlich das schöne Ländle. Für alle, die es weniger sportlich wollen, gibt’s auch eine Seilbahn, die rauffährt.

_ein schönes Insta-Bild zu schießen? Bregenz strotzt nur so vor Orten, an denen man tolle Bilder machen kann. Am schönsten ist ein Foto von der Seebühne der Bregenzer Festspiele. Die wird immer neu und sensationell gestaltet.

_sich inspirieren zu lassen? Direkt am Wasser bei der Seepromenade. Wenn die Sonne an einem schönen Sommerabend langsam untergeht, dann ist das der perfekte Ort zum Träumen und sich inspirieren zu lassen.

_einen köstlichen Business-Lunch zu genießen?  Ich mag das „Petrus“ in der Altstadt. Hier gibt es eine französisch-belgische Küche, die einen ganz besonderen Charme hat.

_vegetarisch oder vegan zu essen? „Das Lieblingscafé“ ist ein nettes, kleines Café, das sich auf vegane Küche spezialisiert hat. Mittlerweile gibt es immer mehr vegetarische und vegane Restaurants im Vorarlberg.

_zu frühstücken? Ich liebe Frühstücken und für meinen Blog teste ich am liebsten Frühstückslocations. In Bregenz ist auf alle Fälle das „Bahi“ zu empfehlen. Der Brunch am Samstag ist einfach toll.

_ein besonders Ereignis zu feiern? Das Restaurant „Falstaff im Casino“ hat immerwieder ganz besondere Menüs. Dort gibt es zum Beispiel den „Chef’s Table“. Also wenn man wirklich etwas Großes zu feiern hat, dann ist man dort an der richtigen Adresse.

Zur Person_Johanna Helbock die als „Die Gsibergerin“ bloggt, hat ihre Studienzeit in Wien verbracht. Vor drei Jahren kam die heute 29-Jährige wieder zurück in ihre Heimat – das Ländle. Die Idee zum Blog, den sie als reines Hobby betreibt, ist mit ihrem Freund entstanden: „In Vorarlberg gibt es so viele tolle Restaurants und Lokale. Die meisten sind aber verteilt oder auch nicht so bekannt. Das wollte ich mit meinem Blog ändern. Was gibt es Schöneres, als in der Freizeit das Ländle zu entdecken, schöne Ausflüge zu machen und dann auch noch gut essen zu gehen.“

Blog_

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Von Daniela Ullrich