MOMotto mit Michael Mayr: Wie ein Forscher gut in den Tag startet

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Michael Mayr, Data Scientist am Software Competence Center Hagenberg

Immer Neues entdecken, ständig an Problemen tüfteln und Zusammenhänge erkennen. Forscher versuchen Lösungen zu finden, die noch niemand gefunden hat. Keine leichte Aufgabe. Wie man sich für diese Herausforderung motiviert? Wann die besten Ideen entstehen? Und welche Forschungsleistungen ein Forscher beeindruckend findet? Das erzählt uns Michael Mayr, Data Scientist am Software Competence Center Hagenberg, in unserer Serie MoMOTTO.

Mein Morgenritual, um in den Tag zu starten_besteht aus Unmengen an Kaffee und den tagesaktuellen Nachrichten über Wissenschaft, Wirtschaft und Sport.

Mein Tag beginnt für gewöhnlich um_9 Uhr. Gute Ideen und Lösungen zu kniffligen Problemen kommen bei mir oft spät am Abend.

Motivierend sind für mich_erfolgreiche Projekte, akzeptierte Publikationen und natürlich auch die Wertschätzung durch Familie, Kollegen und Freunde.

Schlechte Laune vertreibe ich mit_einem Spaziergang im Wald, einer Runde Tennis, einem guten Buch oder auch bei einer Partie Schach.

Energie und Kraft tanke ich mit_meiner Freundin bei gutem Essen und einem Glas Wein.

Wäre ich nicht Forscher, wäre ich_vermutlich Softwareentwickler im Finanzsektor, Systemarchitekt oder Lektor.

Schwierige Aufgaben löse ich_meist alleine im stillen Kämmerchen – unterstützt durch Whiteboards, Kaffee und hohe Rechenleistung.

Diese Erfindung würde mir das Leben erleichtern _Selbstprogrammierende Software.

 Könnte ich einen berühmten Wissenschaftler oder Erfinder aus der Vergangenheit oder Gegenwart treffen, wäre das_Srinivasa Ramanujan. Ein indischer Mathematiker, der trotz fehlender formaler Ausbildung beispiellose Beiträge zu mathematischen Konzepten wie unendlichen Reihen und Zahlentheorie leistete.

Das würde ich von ihm wissen wollen_Ich würde gerne mehr über seine Herangehensweise zu mathematischen Problemen und seinen Beweggründen wissen.

Daran würde ich selbst noch gerne forschen_Algorithmen im Bereich der Quanteninformatik. Analog zum Bit bei klassischen Computer gibt es bei Quantencomputer das Qubit, welches im Gegensatz zu herkömmlichen Bits mehrere Zustände gleichzeitig annehmen kann.

Diese drei Eigenschaften sollte ein guter Forscher mitbringen_Ehrgeiz, Neugierde und Zielstrebigkeit. 

Ein Rat, der mich wirklich weitergebracht hat_Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg. 

Mein aktuell spannendstes Forschungsprojekt ist_das EU-Forschungsprojekt „Cogniplant“. Es zielt darauf ab, europäische Fertigungsanlagen mit einer übergeordneten Kontrolllösung zu versorgen, die eine umfassende Beobachtung des Produktionsprozesses und seines Energie- und Ressourcenbedarfs bietet. Ziel ist es, die Betriebsleistung zu erhöhen, die Qualitätskontrolle der Endprodukte zu verbessern und die Reaktionszeit auf ungeplante Vorfälle zu beschleunigen sowie die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die am Cogniplant-Projekt beteiligten Industriepartner sind aus verschiedenen Bereichen der industriellen Fertigung (Chemiewerk in Österreich, Aluminiumraffinerie in Irland, Betonproduktionsanlage in Italien und Metallhersteller in Spanien). Zu diesem Projekt verfasse ich derzeit auch meine Dissertation.

Von Daniel Schöppl